So erging es auch Ralf Scherlinzky: „Die Idee zum „Virtuellen Sportstammtisch“ ist eigentlich aus purer Verzweiflung entstanden. Als Mitte März 2020 der gesamte Sport zum Erliegen kam, sah ich mein gesamtes Geschäftsfeld wegbrechen. Ohne Sport braucht es kein Sportmarketing. Mitten in der ersten Phase der Existenzangst kam mir der Gedanke, dass es ja nicht nur mir so geht, sondern jedem, der irgendwie mit Sport zu tun hat: Sportler*innen, Trainer*innen, Vereinsfunktionär*innen, Kolleg*innen aus dem Sportmarketing, Journalist*innen etc.“
Aus der Idee wurde dann Realität. Vom 23. März bis zum 25. Mai fanden gleich zehn solcher virtuellen Stammtische statt. Immer montags trafen sich seitdem regelmäßig Sportler*innen, Trainer*innen, Funktionär*innen und Sportdienstleister*innen aus der gesamten Dachregionen zum Austausch. Dabei gab jedes Mal aufs Neue einen anderen Themenschwerpunkt: Von Doping über Crowdfunding bis hin zum Parasport war alles vertreten und entsprechend rege wurden die Veranstaltungen „besucht“.
Zeit, dass sich was ändert
So gut das virtuelle Angebot auch angenommen wurde, an einen persönlichen Stammtisch konnte es nur schwer herankommen. Schließlich leben Stammtische eigentlich vom persönlichen Interagieren und den Diskussionen nach den Diskussionen. Trotzdem blieben immer mal wieder ein paar einzelne Personen nach der offiziellen Veranstaltung noch im digitalen Gesprächsraum und sprachen noch über dies und das. Einer dieser Themen: Diskriminierung im Sport und wie verbreitet sie nach wie vor ist. Daher stellte sich die Frage: Wie viel Chancengleichheit bzw. -gerechtigikeit gibt es im Sport überhaupt? Recht schnell zeichnete sich jedoch ab, dass dies keine Frage ist, die sich innerhalb eines Abends so leicht beantworten lässt. Da das Thema allerdings niemanden so richtig loslassen wollte, wurde entschieden, eine Arbeitsgruppen zu gründen, die nach dem offiziellen Stammtisch noch zusammen kommt, um weiter über das Thema Chancengleichheit im Sport zu diskutieren.
Was also als beiläufiges Gespräch beim Stammtisch begann, wurde bald schon zu einer kleinen Bewegung. Erst noch in kleiner Runde, konnten bald immer mehr Mitstreiter*innen gefunden werden, die für das Thema brannten. Verteilt über die ganze DACH-Region vernetzten sich so Spitzen- und Breitensportlerinnen, Sportfunktionär*innen, Ehrenamtler*innen, Journalist*innen, Sportstudierende und Personen, die anderweitig im Sport arbeiten bzw. engagiert und involviert sind. In Gesprächen in großer und kleiner Runde traten immer mehr Facetten zu Tage, an welchen Ecken und Kanten es im Sport noch hakt und welche Erfahrungen die Gesprächsteilnehmer*innen selbst gemacht haben. Angefangen über die Benachteiligung bei der Hallenvergabe, Probleme bei der Trainer*innenfindung bis hin zu einer mehr als unbefriedigenden Medienberichterstattung wurden zahlreiche Probleme und Herausforderungen angesprochen – nicht nur abhängig vom Geschlecht, sondern auch von anderen Faktoren wie Bildung, Herkunft, Einkommen usw. Entsprechend schnell herrschte Einigkeit: Es muss dringend was getan werden, und zwar im großen Stil! So wurde schließlich die Idee zu Equaletics geboren.
Wie genau Equaletics künftig die Sportwelt auf den Kopf stellen wird, das erfahrt ihr regelmäßig auf unserer Webseite, in unserem Newsletter und auf unseren Social Media Kanälen.