Quicklinks:
Motivation
Die Pandemie hat die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in vielen Bereichen vernachlässigt. Fehlende soziale Kontakte und Bewegung sowie zunehmender Medienkonsum haben die Lebenswelt der Kinder stark beeinträchtig. Die pandemischen Umstände erfordern einen kritischen und reflektierten Umgang mit dem gesellschaftlichen Stereotypen, Strukturen und der Mediennutzung. Mit #notmystereotype möchte Equaletics eine Schulworkshop kreieren, der Schüler*innen nicht nur für Stereotype sensibilisiert, sondern sie auch empowered gegen diese Vorzugehen. Es handelt sich um den nachhaltigen und langfristigen Aufbau eines Workshopkonzepts.
Umsetzung
Dank der Gelder aus der Förderung von AUF!leben haben wir die Pilotphase des #notmystereotype Workshops finanziert. Die erfolgreiche Umsetzung erforderte zunächst eine intensive Konzeptionsphase der Inhalte, Methoden und Strukturen, sowie die Ausbildung von Teamer*innen. Da Equaletics selbst ein Verein bestehend aus jungen Menschen ist, handelt es sich daher um ein Projekt von jungen Menschen für junge Menschen.
Eine intensive und vor allem hauptamtlich durchgeführte Konzeptionsphase war unerlässlich, um die Qualität der Workshopreihe zu gewähren. Parallel zu der Konzeption des Workshops wurde ein umfangreiches Schutzkonzept erarbeitet, um unserer Verpflichtung nachzukommen, Kinder, Jugendliche, aber auch Teamer*innen bestmöglich zu schützen. Im Anschluss an die Konzeptionsphase haben wir im August durch eine Aktionswoche in Kooperation mit dem BVB-Lernzentrum einen ersten Testlauf gestartet, wie die Methoden und die Thematik von den Jugendlichen aufgenommen werden.
Im Rahmen der Pilotphase wurde ein Workshop erarbeitet werden, der eine erste Sensibilisierung gegenüber Stereotypen und Vorurteilen schafft und der in einem zeitlichen Umfang von 2 bis 4 Std. in Schulen oder anderen Einrichtungen durchgeführt werden kann. Im Rahmen des Workshops lernen Schüler*innen, wie Stereotype entstehen, welche Auswirkungen sie haben können und welche Möglichkeiten zur Dekonstruktion es gibt. Dabei entspringen die Beispiele den Lebensrealitäten der Schüler*innen. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist Sport sein, da hier nicht nur Stereotype reproduziert werden, sondern dieser auch Lösungsansätze bietet, diese zu durchbrechen. Dabei wird den Schüler*innen genügend Freiraum gelassen, ihre Ideen einzubringen.
Theorie und Praxis
In der Theorie sollte der Schulsportunterricht ein Ort sein, in dem Kinder- und Jugendliche Freude an Bewegung, soziale Kompetenzen, Selbstbewusstsein und ein besseres Körpergefühl und -bewusstsein entwickeln. In der Realität ist der Schulsportunterricht aber oft ein Ort der Angst. Angst nicht hoch genug zu springen, nicht weit genug zu werfen oder gemobbt zu werden. Zudem werden dort zahlreiche Stereotype reproduziert: Jungen spielen Fußball, Mädchen turnen. Jungen müssen hart sein und Mädchen sind zu empfindlich. Und wenn die Mädchen doch beim Fußball mitspielen, zählen ihre Tore doppelt. Die Liste ist noch sehr lang. Daher möchten wir exemplarisch am Schulsportunterricht Jugendliche für Stereotype sensibilisieren und sie dazu empowern, gegen diese vorzugehen bzw. Alternativangebote zu kreieren. Damit dies gelingt, setzen wir auf einen partizipativ-spielerischen Ansatz. Durch eine Mischung aus theoretischen Inputs, Spielen und aktivem Sporttreiben werden die Jugendliche an das Thema herangeführt. Die Schule ist dabei ein besonderes Umfeld, da die Jugendlichen hier viel Zeit verbringen und entscheidend für ihr weiteres Leben geprägt werden. Wir möchten durch unseren Workshop einen Beitrag dazu leisten, dass Jugendliche einen aktiven Beitrag zur Gestaltung des Schulunterrichts entsprechend ihrer Bedürfnisse leisten können. Des Weiteren werden sie für bestehende ungerechte Strukturen sensibilisiert und haben durch den Workshop gelernt, Initiative zu ergreifen und Probleme anzusprechen.
Kooperationen
#Notmystereotype wird in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie der step Stiftung, dem BVB-Lernzentrum, dem Onlinemagazin “Fan von DIR” und dem “Magazin des Unpopulären Sports” durchgeführt. Im Falle einer positiven Bewertung der Pilotphase soll der Workshop angelehnt an das Feedback der Kinder- und Jugendlichen überarbeitet und in Zusammenarbeit mit der step Stiftung und dem BVB-Lernzentrum auch langfristig an Schulen angeboten werden.
So ist die step Stiftung eine etablierte Organisation im Raum Freiburg und kann bereits bestehende Kontakte zu Schulen nutzen. Über diese Kontakte sollen auch die Teilnehmenden für die geplante Fokusgruppe rekrutiert werden. Auch das BVB-Lernzentrum bietet bereits ein umfangreiches Workshop-Angebot an und kann daher auf ein großes Netzwerk an Schulen zurückgreifen bzw. Schulen kommen proaktiv auf sie zu. Standort hierfür wird der Signal-Iduna-Park sein.
Förderung
AUF!leben – Zukunft ist jetzt. ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.
Mit dem Programm AUF!leben – Zukunft ist jetzt. unterstützt die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung bundesweit Kinder und Jugendliche aller Altersklassen dabei, die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen und Alltagsstrukturen zurückzugewinnen. Lernen und Erfahren außerhalb des Unterrichts stehen dabei im Mittelpunkt.
Ziel des Programms ist es, junge Menschen durch zielgruppengerechte Angebote vor Ort in ihrer Persönlichkeitsbildung, im sozialen Leben sowie in ihrer seelischen und körperlichen Regeneration zu stärken. Auch soziales Lernen sowie die Bindungen von Kindern und Jugendlichen untereinander sollen gefördert werden.
Um Kinder und Jugendliche zu erreichen, wendet sich das Programm einerseits an lokale und regionale Träger, die vor Ort wirksame Projekte im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit durchführen. Von diesen Trägern umgesetzte Projekte im Kontext der Ziele von AUF!leben sollen gefördert werden.
Darüber hinaus werden (über-)regionale gemeinnützige Organisationen und Verbände, Initiativen sowie Netzwerke, die mehrere Träger unter sich vereinen, als Umsetzungspartner:innen gefördert. Dabei sollen wirksame (über-)regionale Programme und Ansätze verlängert, intensiviert und/oder ausgeweitet werden.
Ausblick
Sowohl die step stiftung als auch das BVB-Lernzentrum haben bereits zugesagt, im Anschluss an eine erfolgreiche Pilotphasen den Workshop fest in ihr Programm aufzunehmen, so dass Schulen diesen buchen können. Das BVB-Lernzentrum übernimmt dann die anfallenden Honorarkosten für die Teamer*innen. Zudem ist geplant, das Workshopangebot auch an weiteren Lernort-Stadion Standorten durchzuführen. Hier sind wir u.a. im Gespräch mit den Standorten Dresden und Nürnberg. Auch die step stiftung hat bereits zugesagt, die Honorarkosten für die Teamer*innen des umfangreichen Workshops zu übernehmen, so dass die Finanzierung der Umsetzungsphase im Anschluss an die Aufleben-Förderung bereits gesichert ist.
Langfristig ist zudem geplant, dass wir interessierte Lehrkräfte und Schüler*innen im Anschluss an #notmystereotype weiterqualifizieren möchten, so dass diese als Multiplikator*innen an ihrer Schule fungieren können. Darüber hinaus möchten wir nach erfolgreicher Pilotphase #notmystereotype kontinuierlich ausbauen, inhaltlich weiterentwicklen und an weiteren Standorten anbieten. Im Rahmen der Förderung ist es uns möglich unseren jungen Verein, der aus einer Initiative junger Menschen entstanden ist, zu professionalisieren. Die Erstellung eines (Kinder-) Schutzkonzepts schafft mehr Vertrauen in unsere Arbeit. Perspektivisch will Equaletics auch langfristig Arbeitgeber werden, sodass eine Förderung von hauptamtlichen Stellen ein erster wichtiger Schritt ist.
Bildergalerie
Rund um das Projekt:
Aktionswoche gegen Sexismus in Dortmund
Vom 16.-19. August fand in Dortmund die Aktionswoche gegen Sexismus im BVB-Lernzentrum statt und...
Teamer*innenschulung im BVB-Lernzentrum
Diese Woche waren zwei unserer Teammitglieder in Dortmund beim BVB-Lernzentrum. Das...
In Zusammenarbeit mit dem BVB Lernzentrum. „AUF!leben – Zukunft jetzt.“ Ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm ist Teil des Aktionsprogramms Aufholen nach Corona der Bundesregierung.