Ob bezüglich der Gewinnung und Bindung ehrenamtlich Engagierter oder der Bekämpfung von Machtmissbrauch und interpersonaler Gewalt – sport- und verbandspolitisches Handeln steht immer wieder vor großen Herausforderungen. Häufig trägt konsequentes, progressives und proaktives Handeln dazu bei, diese Probleme zu lösen und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Dazu bedarf es eines roten Fadens, der die häufig betonte Wertebasis sowie die gesellschaftspolitische Dimension des organisierten Sports ernst nimmt und als handlungsweisend erkennt.
Mit dem Begriff der Feministischen Sportpolitik gibt Equaletics e.V. einen Anstoß, der den Diskurs nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch bereichern soll. Unser Grundgedanke: Das Recht auch Teilhabe und Selbstbestimmung der nicht-binäre Schwimmer*in steht dem des jugendlichen Fußballers in nichts nach. Für beide – und alle anderen – sollte der Sport und die beteiligten Organisationen da sein, sie willkommen heißen und wertschätzen.
Ausgehend von einem breiten Verständnis von Feminismus und den derzeitigen Herausforderungen von Sport und Sportpolitik hat Equaletics e.V. eine neue Leitidee entwickelt. Der Sport wird dabei als sicherer, diskriminierungs- und barrierefreier Ort der selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe in das Zentrum (verbands-) politischen Handelns gerückt. Dies erfordert einen radikalen Kurswechsel samt Neuverteilung von Rechten, Repräsentanz und Ressourcen.
Konkret fordert Equaletics
(1) ein klares Bekenntnis zu feministischen Zielen in (Vereins- oder Verbands-) Satzungen
(2) die selbstkritische Auseinandersetzung und Beseitigung von Missständen
(3) eine intersektional feministische und gemeinwohlorientierte Sportförderung
(4) die Realisierung von Beteiligung und Teilhabe als kollektive Aufgabe.
Weitere Details zum Hintergrund und der Ausgestaltung dieses neuen Ansatzes wurden in einem Impulspapier zusammengefasst.